Landwirte* und Imker agieren Hand in Hand
15. Mai 2020

Landwirte* und Imker agieren Hand in Hand

Bienen profitieren von grasenden Kühen und einer naturnahen Landwirtschaft

 

Piding: Dass Weidehaltung besonders tiergerecht und umwelt-freundlich ist, ist bekannt. Doch dass auch Bienen davon profitieren, wissen nur wenige: Grasende Kühe sind wichtige Landschaftspfleger. Sie fördern das Aufkommen von Kräutern und Blühpflanzen und schaffen so die Nahrungsgrundlage für Bienen und andere Insekten. Diese wiederrum sind elementar für Biodiversität und Ernährungssicherheit. Ein Zusammenhang, den die Molkerei Berchtesgadener Land mit ihren 1.700 Landwirten stets im Blick hat.

„Wie viele Landwirte hier in der Region zwischen Zugspitze und Watzmann haben auch wir neben der Milchviehhaltung noch einen Obstanger. Dieser bietet gerade im Frühjahr zur Blüte ein vielfältiges Futterangebot für Bienen und Hummeln. Im Umkehrschluss brauchen wir natürlich die kleinen Helfer zur Bestäubung, um überhaupt Obst ernten zu können. In Zeiten von Meldungen über den drastischen Rückgang von Bienen und Insektenpopulationen haben wir überlegt, wie wir Bienen und Insekten noch besser helfen könnten. Daraus ergab sich, dass wir in Zusammenarbeit mit einem Imker neben unseren Milchkühen auch Bienenstöcke auf unserem Betrieb aufgestellt haben“, erzählt Landwirt Johannes Schwabenbauer.
Eine Beobachtung, die zahlreiche Studien belegen: Die Bienenpopulation nimmt dramatisch ab. Es gibt dringenden Handlungsbedarf, Bienen zu schützen und ihre Futterquellen zu erhalten – darauf macht unter anderem der seit 2018 jährlich stattfindende Weltbienentag am 20. Mai aufmerksam. Naturnahe Landwirtschaft und Weidehaltung können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, erklärt Schwabenbauer: „Kühe sorgen auf vielfältige Weise für artenreiche Weiden. Ein Beispiel: Dort, wo Kuhfladen auf der Weide sind, grasen die Kühe eine gewisse Zeit nicht. So wachsen an diesen Stellen Gräser und Kräuter. Auf diese Weise können an ver-schiedenen Stellen über den Sommer verteilt Gräser und Kräuter zur Blüte zu kommen. Außerdem fördert der Kot der Wiederkäuer die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben. Ein gesunder Boden ist die Basis, um überhaupt einem vielfältigen Gräser- und Kräuterbestand die Grundlage zum Wachsen zu geben.“ Wichtig ist zudem das richtige Mähen, d.h. im Idealfall ohne Mähaufbereiter und zu einer Tageszeit geringer Bienenaktivität. Es wird deutlich: Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Imkern kann die biologische Vielfalt erhalten und gefördert werden. Inzwischen haben rund 50 Landwirte der Molkerei Berchtesgadener Land eigene Bienenvölker, viel mehr noch arbeiten – wie auch Johannes Schwabenbauer – mit den Imkern in der Region zusammen.

Biologische Vielfalt – eine wertvolle Ressource, die es zu erhalten gilt
Die Molkerei Berchtesgadener Land ist sich der Bedeutung der Biodiversität bewusst und setzt sich deshalb aktiv für ihren Erhalt ein: Zum einen direkt durch die Unterstützung von Artenschutzprojekten der UNESCO Biosphärenregion Berchtesgadener Land sowie durch das Anwendungsverbot von Totalherbiziden wie Glyphosat auf Grünland und Ackerbauflächen; zum anderen indirekt durch den fairen Milchpreis. Dieser ermöglicht es den Landwirten, die Höfe traditionell weiter zu bewirtschaften. Die in der Bergregion typische, naturnahe Wirtschaftsweise fördert den Erhalt der biologischen Vielfalt, die insbesondere auf den Bergwiesen und Almen erlebbar ist.

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* Es sind stets Personen jeden Geschlechts gemeint; zur leichteren Lesbarkeit verwenden wir nur die männliche Form.

Bildtext:
(1) Rund 50 Landwirte der Molkerei Berchtesgadener Land haben eigene Bienenvölker, viel mehr noch arbeiten – wie auch Johannes Schwabenbauer – mit den Imkern in der Region zusammen.

(2) Naturnahe Landwirtschaft und Weidehaltung können einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Bienen leisten.

Bildquellen:
Molkerei Berchtesgadener Land

 

bsh

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