Gelebte Genossenschaft
22. Juli 2021

Gelebte Genossenschaft

Bereits 1000 Gras- und Heuballen gespendet - Überwältigende Hilfsbereitschaft

Piding: Von der Hochwasserkatastrophe in der vergangenen Woche sind auch einzelne bäuerliche Familienbetriebe der Molkerei Berchtesgadener Land betroffen. Insbesondere wurden Futterlagerstätten, aber auch Futterflächen von Geröll überdeckt oder sind Murenabgängen zum Opfer gefallen. Erste betroffene Landwirte* haben sich Anfang der Woche bei der Molkereigenossenschaft gemeldet. Die Molkerei zeigte sich betroffen und reagierte schnell und unbürokratisch. So wurde am Dienstag über die Sammeltankwagenfahrer und die sozialen Medien ein Aufruf für Futterspenden an die Landwirte der Genossenschaft im Berchtesgadener Land und im benachbarten Landkreis Traustein verteilt. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft innerhalb der Genossenschaft ist überwältigend. 

 1 Tag später wurden schon 377 Grasballen und knapp 100 Heuballen als Spende gemeldet. Am Donnerstagmorgen waren es dann schon 700 Gras- und 300 Heuballen. Neben den Genossenschafts-Kollegen meldeten sich auch zahlreiche weitere Landwirte, die gerne helfen wollten. Mit dieser riesigen Hilfsbereitschaft kann allen Betroffenen mit genug Futter geholfen werden. Jetzt gilt es die Futterspenden zu den Landwirten in Berchtesgaden, Bischofswiesen und Marktschellenberg zu bringen. Das organisiert die Molkerei in enger Abstimmung mit dem Maschinenring Laufen. Geplant sind die Transporte dann für die kommende Woche.

Johann Angerer von der Kiliansmühle in Berchtesgaden ist einer der Betroffenen. Er war von dem Anruf der Molkerei am Montag im ersten Moment total überrascht, dann aber erleichtert, denn damit ist die Sorge um ausreichend Futter für die kommende Zeit weg. So kann er sich jetzt voll auf die Aufräumarbeiten auf den durch Geröll und Schlamm verwüsteten Wiesen und Flächen konzentrieren. Auch von der spontanen Hilfsbereitschaft war Angerer überwältigt. Nachdem er ein paar Bilder auf Facebook gepostet hatte, sind Privatpersonen gekommen – lauter Unbekannte – und alle haben mitangepackt. Und nachdem der Katastrophenschutz aufgehoben worden war, sind die Bundeswehrsoldaten privat wiedergekommen und haben weiter gearbeitet. Eine unvorstellbare Welle an Hilfsbereitschaft durften wir erleben.“ ist der Landwirt sichtlich gerührt.  Er bleibt trotz allem positiv und blickt nach vorne: „Wir können alles wieder sauber machen, aufräumen. Am Ende des Tages können wir in eine trockene Stube gehen, uns waschen und ausrasten. Da hat es andere mit dem ganzen Hab und Gut viel schwerer getroffen.“

 

 

* Es sind stets Personen jeden Geschlechts gemeint; zur leichteren Lesbarkeit verwenden wir nur die männliche Form.

Bildunterschrift:
(1) Die Genossenschaft Berchtesgadener Land steht zusammen. 

Bildquelle:
Molkerei Berchtesgadener Land 

bsh

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