Milchkühe sind nicht die einzigen tierischen Mitarbeiter der Molkerei Berchtesgadener Land. Circa 100.000 Honigbienen haben am Unternehmensstandort in Piding eine Heimat gefunden. Um die Bienenvölker kümmern sich die Auszubildenden. Drei von ihnen hatten nun eine besondere Aufgabe. Sie legten eine Blühwiese rund um die Bienenstöcke an und vollendeten damit ein weiteres gemeinsames Projekt von Molkerei und Biosphärenregion Berchtesgadener Land zur Förderung der Artenvielfalt.
Seit 2016 betreut der stellvertretende Produktionsleiter und Imker Paul Althammer die molkereieigenen Bienenvölker gemeinsam mit den Auszubildenden. Nach der ertragreichen Ernte im Sommer stand vergangene Woche ein weiterer besonderer Termin rund um die Bienen auf dem Azubi-Plan: Das Anlegen einer artenreichen Blühwiese als bunte Nahrungsquelle für die Bienen.
Fachmännische und tatkräftige Unterstützung kam dabei von der Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Artenvielfalt zu schützen und die Biodiversität zu fördern haben sich beide Kooperationspartner auf die Fahnen geschrieben. So wurde im Vorfeld gemeinsam die geeignete Fläche für eine Blühwiese festgelegt. Passender-weise stellte sich die sonnige Fläche bei der Pidinger Ache auf der auch die Bienen-stöcke der Molkerei stehen als geeigneter Standort heraus. Bevor sich die Azubis ans Säen und Pflanzen machen konnten, wurde die circa 150 Quadratmeter große Fläche vom Gärtnerbetrieb Garten Kreativ Soziale Arbeit GmbH in Bad Reichenhall zur Vorbereitung der Fläche gemulcht und aufgerissen.
Bei bestem Pflanzwetter machten sich die drei angehenden Milchtechnologen Leo Flatscher, Daniel Moser und Benedikt Gramiller mit dem für die Außenanlagen in der Molkerei Zuständigen, Stefan Streibl, sowie Sabine Pinterits und Joscha Witzel von der Biosphäre BGL an die Arbeit. Zunächst ging es ans Säen. Das dazu eingesetzte Saatgut kommt von besonders artenreichen, 1- bis 2-mahdigen Wiesen. Die wertvollen Blütensamen wurden mittels eines speziellen Erntegeräts, dem eBeetle, ausge-bürstet oder per Hand gesammelt. Diese sortenreichen heimischen Pflanzensamen säten die „Blühwiesenbeauftragten“ nun hinter dem Hochregallager der Molkerei aus. Zudem pflanzten sie Setzlinge von zehn verschiedenen, typischen Wiesenpflanzen ein, darunter Glockenblumen, Flockenblumen, Margeriten und Lichtnelken.
Nach getaner Arbeit hoffen nun alle auf eine üppige Blütenpracht im kommenden Frühjahr – ein bunter Augenschmaus für die Menschen und eine vielfältige Nahrungsquelle für die „Milchbienen“.