„Bio plus“ – das ist für Michael Troll die wohl kürzeste Definition von Demeter. Seit Frühjahr 2023 ist der 37-Jährige der Demeter-Sprecher für die Molkerei Berchtesgadener Land. Mit der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise beschäftigt er sich schon ein Leben lang. „Ich kenn das gar nicht anders. 1980 haben meine Eltern den Hof bereits auf Demeter umgestellt.“ Und trotzdem sucht und findet er, wie alle Demeter-Landwirte, seinen ganz eigenen Zugang zu den vielfältigen Themen. Weiter forschen und eigene Prozesse entwickeln, entspricht den Grundgedanken des Begründers Rudolf Steiner.
Auf Michael Trolls Hof mit 47 Kühen zeigt sich auch das für Demeter typische Denken in Kreisläufen. So baut er Ackererbsen an, die er seinen Tieren füttern kann und die den Boden aufbauen. Mais hingegen ist am Maierhof in Kirchweidach nicht zu finden. Er konkurriert in der Fruchtfolge mit Brotgetreide.
Michael Troll ist weit weg von jeglichen Dogmen: „Jeder kann frei wählen, was er denkt und macht.“ Aber für ihn ist Demeter wie das „Salz in der Suppe“. Er empfindet es als Bereicherung in seiner täglichen Arbeit Gestirnkonstellationen und weitere Aspekte in seine Entscheidungen einzubeziehen. „Das macht Spaß und die Arbeit ist nie gleichförmig.“ In seiner ehrenamtlichen Arbeit als Demeter-Sprecher der Molkerei Berchtesgadener Land ist er das Bindeglied zwischen den Demeter-Milchlieferanten und der Molkereigenossenschaft. Die gut 100 Demeter-Landwirt:innen fühlen sich in der Molkerei Berchtesgadener Land sehr gut aufgehoben. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und guter Kommunikation“, sagt Troll. Auch das ist ein wertvoller Kreislauf.